Gewehr Großkaliber


Vereinsmeisterschaft „Feuerstutzen Tradition“ Traditionspflege und hohe sportliche Leistung in einem spannenden Wettkampf

Das Schießen mit dem Feuerstutzen geht auf die Anfänge des modernen Sportschießens zurück. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts lösten Waffen mit Patronenmunition die bis dahin üblichen Vorderladergewehre ab. Einschüssige „Feuerstutzen“ in den Kalibern 8,15 x 46R sowie 9,5 x 47 R wurden speziell für das sportliche Schießen entwickelt und gebaut.

Diese Gewehre, meist aufwändig graviert, zeichnen sich durch höchste Präzision und Handwerkskunst aus. Was ihre Zuverlässigkeit und Präzision angeht, müssen sie sich nicht hinter modernen Sportwaffen verstecken. Auch über 100 Jahre später ermöglichen die gut erhaltenen Stücke den Schützen einen Wettbewerb auf höchstem Niveau und sind Zeuge der damaligen Spitzenleistungen im Waffenbau.

 

In den zahlreichen Schützenvereinen, die sich in der Zeit um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreuten und viel Zulauf hatten, wurden Wettkampfregeln vereinbart und Wettbewerbe durchgeführt, die letztendlich zu den Schießsportverbänden und dem Schießsport als modernem Wettkampfsport geführt haben.

Über Hundert Jahre später wird das Schießen mit dem Feuerstutzen im Rahmen der Traditionspflege in den Schützenvereinen wieder aufgenommen und Wettbewerbe nach einem Regelwerk veranstaltet, das sicher stellt, dass die Waffen nicht vom Originalzustand in der Zeit um die Jahrhundertwende abweichen. Um den traditionellen Charakter der Veranstaltung zu betonen, tragen die Schützen auch eine der damaligen Zeit angepasste Kleidung oder Tracht, bei der – wie damals üblich – immer auch ein Hut dabei sein sollte.

Am 02.09.2024 wurde im SSV Viernheim ein traditionelles Feuerstutzenschießen in Form einer Vereinsmeisterschaft veranstaltet. Sieben Vereinsmitglieder und Liebhaber dieser schönen Waffen waren zum Wettkampf angetreten.

Geschossen wurde in zwei unterschiedlichen Waffenklassen: Gewehre im damals üblichem Kal. 8,15 x 46R, sowie im Kaliber 9,5x47R.

 

In der Schützenklasse, die bis 65 Jahre reicht, wird stehend frei oder stehend aufgelegt auf einer Stange geschossen. Die Veteranenklasse (und die Veteranenklasse 1), in der Schützen in einem Alter über 65 bzw. über 70 Jahre starten, wird im Sitzen geschossen.

Die bei der Vereinsmeisterschaft erzielten Ergebnisse zeigen das hohe Niveau und das Schießsportliche können der Wettkampfschützen:

 

Ergebnisse:

Disziplin Tradition 8,15x46R 100 Meter Herrenklasse:

Richard Heinz 1. Platz mit 98 Ringen

Disziplin Tradition 8,15x46R 100 Meter Veteranenklasse und Veteranenklasse 1 (über 70 Jahre):

Günther Kühlwein, 1. Platz mit 128 Ringen

Disziplin Tradition 8,15x46 R 50 Meter Veteranenklasse (65-70 Jahre)

Edgar Samstag, 1.Platz mit 145 getroffenen Ringen

Gerhard Hoock, 2. Platz mit 140 getroffenen Ringen

Rolf Illert 3. Platz mit 118 getroffenen Ringen

Disziplin Tradition 8,15x46 R 50 Meter Veteranenklasse 1 (ab 70 Jahren):

Günther Kühlwein, 1. Platz mit 144 Ringen

Michael Leidert, 2. Platz mit 137 Ringen

Disziplin Tradition 8,15x46 R 50 Meter Herrenklasse bis 65 Jahre

Richard Heinz, 1. Platz 129 Ringe

Mirko, Kovacevic, 2. Platz 114 Ringe

 

Der erfahrene Schütze Edgar Samstag, der auch Initiator der Vereinsmeisterschaft war, konnte seine Kameraden mit einem absoluten Ausnahmeergebnis beeindrucken: Mit seinem Feuerstutzen aus dem Baujahr 1880 im Kaliber 9,5x47R schoss er auf 50m 150 Ringe von 150 möglichen Ringen. Bestleistung!

 

Der Wettkampf und die dabei erzielten Ergebnisse haben gezeigt, dass der Feuerstutzen, auch im 21. Jahrhundert, weit mehr ist als nur ein Relikt aus einer vergangener Zeit. – Er verkörpert ein lebendiges Stück Geschichte und ist ein Symbol für Präzision, handwerkliches Können und die Anfänge des ernsthaften sportlichen Schießens.


Unterhebel Schießen beim SV 1923 Hubertus Lampertheim am 17.06.2023

Viernheimer „ Daniel Mandel „ schießt TOP Ergebnis

Daniel Mandel vom SSV 1953 Viernheim bei seinem ersten Durchgang

Erstmals wieder, seit dem Jahr 2018, hatte der SV 1923 Hubertus Lampertheim in seinem Jubiläumsjahr Schützenfans des Unterhebel Schießens zu einem Wettbewerb ins Vereinsheim eingeladen. Dieter Spannagel begrüßte die erschienen Teilnehmer und erklärte ihnen den Ablauf und die festgelegten Wettkampfbedingungen.

 

Geschossen wurde auf eine Entfernung von 50 Meter und zwar jeweils 7 Schuss auf die

Ringscheibe der elektronischen Meyton-Anlage und 7 Schuss auf eine Papier-Motivscheibe.

Es gab pro Schießen 2 Streichschüsse und nur die jeweils besten 5 Schuss wurden gewertet. Dabei wurden die Unterhebel Repetierer in 2 Disziplinen aufgeteilt und separat gewertet. Und zwar in Kleinkaliber (bis .22lfb) und Großkaliber (größer .22lfb).

 

Der Wettkampf begann und gleich zu Anfang schoss Daniel Mandel vom SSV 1953 e.V. Viernheim stolze 99 von 100 Ringen und setzte damit die Messlatte für Platz 1 in der Wertung sehr hoch. Sowohl sein Schützenkamerad Edgar Samstag und Mark Rode von SV 1923 Hubertus Lampertheim waren ihm ganz dicht auf den Fersen und entschlossen ihm die Führung abzujagen. Aber auch alle anderen Schützen überraschten mit großer Treffsicherheit und hoher Präzision. Generell waren die Schiessergebnisse überraschend gut. Zum anderen spürte man geradezu, dass Daniel Mandels Bestmarke den Ehrgeiz aller anderen Schützen anspornte und sie ihm keinesfalls kampflos den 1. Platz überlassen wollten, was natürlich den Nachkauf von Scheiben erheblich ankurbelte. Nach circa 3 Stunden standen die Ergebnisse fest.

 

Nach so viel Einsatz und Wettkampfgeist war es an der Zeit für eine Stärkung. Der Grill wurde angeworfen und mit Steaks und Bratwürsten sowie leckeren Salaten stärkte man sich erst einmal.

 

Danach konnte Dieter Spannagel die Siegerehrung vornehmen und die Preise überreichen.

Bei der Disziplin Kleinkaliber-Unterhebel-Repetierer belegte Hans Herbert Rockenfeld mit 73 Ringen den 1. Platz.

 

Hier die ersten 6.Platzierungen im Großkaliber-Wettbewerb:

1. Platz Daniel Mandel, SSV 1953 Viernheim , Kal. 38 Spez.      99 Ringe

2. Platz Mark Rode, SV 1923 Hubertus Lampertheim                  98 Ringe

3. Platz Edgar Samstag, SSV 1953 Viernheim, Kal. 40-60          97 Ringe

3. Platz Burkhard Voss, SV 1923 Hubertus Lampertheim            97 Ringe

4. Platz Edwin Martin, Schützenverein Bürstadt                           95 Ringe

5. Platz Frank Strubel, SV 1923 Hubertus Lampertheim              91 Ringe

5. Platz Thomas Offenbecher, SV 1923 Hubertus Lamperth.       91 Ringe

6. Platz Bernd Beyer, Sportschützen Lindenfels                           90 Ringe

 

Nach der Siegerehrung bekräftigte Dieter Spannagel , dass auch im nächsten Jahr wieder ein Unterhebel Schießen stattfinden wird und es jetzt schon auf der Vereins Agenda steht, um ein früheres Treffen vereinbaren zu können.

In gemütlicher Runde ließ man den Tag dann ausklingen.


Jahreswechselschießen 2022/2023 im SSV 1953 Viernheim  Hohes Niveau und große Spannung bis zum Sieg

Das Jahreswechselschießen ist für die Viernheimer Sportschützen eine wichtige Veranstaltung, welche sportliche Leistung mit Brauchtum verbindet. Vor und nach dem Jahreswechsel findet der Wettkampf um die begehrte Ehrenscheibe aus Holz mit der aufwändigen Bemalung statt, die später dann – versehen mit dem Namen des Spenders und des Gewinners – im Schützenhaus aufgehängt wird. Diese in vielen Schützenvereinen verankerte Tradition erfreut sich auch im SSV Viernheim großer Beliebtheit, so dass an den Wänden des Schützenhauses der Platz für die Ehrenscheiben langsam knapp wird. Dieses Jahr hatte Norbert Sudra die Scheibe gespendet.

Um an dem Finalschießen auf die Ehrenscheibe teilnehmen zu können, müssen sich die Teilnehmer im Vorfeld qualifizieren. Hierzu wird verlangt, dass eine Scheibe mit drei Treffern in die Zehn beschossen wird. Dieses Jahr hatten sich 21 Schützen mit Ihren Ordonanzgewehren beteiligt und ihr Können auf den neuen 100 Meter-Ständen des Vereins unter Beweis gestellt. In 85 Durchgängen mit je 4 Qualifikationsscheiben (insgesamt 340) Scheiben konnten sich 11 Schützen für das Finale am 8.1.23 qualifizieren.

Wie man dem Trefferbild entnehmen kann, war dieses Jahr die Entscheidung so knapp wie nie zu vor: Die Schützen Matthias Bohnen, Wolfgang Riedel und Ralf Dalhäuser hatten alle das Zentrum getroffen. Nur nach exakter Vermessung konnte Ralf Dalhäuser als Sieger ermittelt werden und die begehrte Scheibe aus den Händen von Engelbert Merling, dem Organisator des Jahreswechselschießens und dem Spender Norbert Sudra entgegen nehmen.

Für die erfolgreichen Schützen aus der Qualifikationsrunde gab es (meist essbare) Sachpreise. Wie in den Jahren zuvor auch, lobten alle Teilnehmer und Zuschauer die perfekte Organisation durch Engelbert Merling, der dabei tatkräftig von Karl Bussalt unterstützt wurde.

Mit dem Gewinn der Scheibe kann der erfolgreiche Gewehrschütze Ralf Dahlhäuser an seine Erfolge aus früheren Jahren anschließen, da schon eine beträchtliche Anzahl von Ehrenscheiben mit seinem Namen im Schützenhaus hängen.

 


Jahreswechselschießen 2020 / 21 wird nachgeholt (Fortsetzung von Seite 1)

Ralph Dalhäuser (mit der Scheibe) im Kreise der Teilnehmer des Jahreswechselschießens 20/21. Links von ihm: Engelbert Merling (Organisator) und rechts von ihm Richard Heinz (Spender der Scheibe).

 Um an dem Finalschießen auf die Ehrenscheibe teilnehmen zu können, müssen sich die Teilnehmer im Vorfeld qualifizieren. Hierzu wird verlangt, dass eine Scheibe mit drei Treffern in die Zehn beschossen wird. – Keine ganz einfache Aufgabe, wenn man sich die Wettkampfregeln näher ansieht.

Geschossen wird dabei mit sogenannten Ordonnanzgewehren auf eine Entfernung von 100 Metern. Laut Sportordnung sind dabei Repetiergewehre zugelassen, die bis einschließlich 31.12.1963 als Ordonnanzwaffen geführt wurden. Die Gewehre der Viernheimer Schützen waren dabei alle ohne Ausnahme erheblich älter und datierten dabei mehrheitlich vor- oder nach dem ersten Weltkrieg. Schussleistung und Präzision dieser historischen Waffen müssen sich jedoch vor modernen Sportwaffen nicht verstecken! Größere Herausforderungen in diesem Wettbewerb stellen eher die Handhabung und die Visierung dieser Gewehre dar. Hier muss noch über Kimme und Korn gezielt werden. Zielfernrohre, die bei modernen Waffen das Treffen auf weite Entfernungen erleichtern, sucht man hier vergeblich. – Lediglich Schießbrillen mit Irisblenden und transparenten Abdeckungen sind erlaubt. Die Schützen müssen sich daher auf ein sicheres Auge und eine ruhige Hand verlassen können. Um auf eine solche Entfernung dreimal genau in das Zentrum zu treffen ist daher schon etwas Erfahrung und vor allem immer auch ein wenig Glück erforderlich.

Insgesamt zehn Schützen hatten es in die Endrunde geschafft und durften am Sonntag, den 07.11.2021 zum Schuss auf die Ehrenscheibe anlegen. Nach alter Tradition werden die sorgfältig bemalten Scheiben immer von einem Spender gestiftet, der auch das Motiv auf der Scheibe bestimmt. Das Jahreswechselschießen 20/21 verdankt seine Scheibe dem Schützenbruder Richard Heinz. Die Scheibe ist geschmackvoll in Schützentradition gestaltet und zeigt einen fliegenden Adler über einer Miniaturzielscheibe. – Diese galt es nun mit einem Schuss möglichst in der Mitte zu treffen!

Ralph Dalhäuser hatte bereits in der Qualifikationsrunde gezeigt, dass er den weiten Schuss mit dem Ordonanzgewehr sicher beherrscht und sich als erfolgreichster Schütze für das Finale qualifiziert. Er sollte dann auch der glückliche Gewinner der Scheibe werden. Wie es üblich ist, darf der Sieger der Qualifikationsrunde den letzten Schuss abgeben. Bereits zuvor war es sehr spannend geworden, da die Treffer der anderen Schützen sehr vielversprechend aussahen.

Nach dem Siegesschuss von Ralph Dalhäuser gab es aber keinen Zweifel, dass er das Jahreswechselschießen 20/21 souverän gewonnen hatte. Als außergewöhnlich guter Gewehrschütze war dies Herrn Dalhäuser in den Jahren zuvor bereits mehrfach gelungen. Und da die schönen bunten Scheiben im Schützenhaus verbleiben und die Wände des Vereinsheims zieren, kann man seinen Namen jetzt an mehreren Stellen lesen.

Engelbert Merling, der auch dieses Jahr wieder die Organisation des Jahreswechselschießens übernommen hatte, überreichte dem glücklichen Sieger die Scheibe.

Neben einem wirklich spannenden Wettbewerb in sehr kameradschaftlicher Atmosphäre konnten sich die Schützen über zwei weitere Dinge wirklich freuen:

 

1) Die neuen Stände und die elektronischen Anlagen zur Treffererfassung hatten hervorragend funktioniert.

 

2) Nach dem Jahreswechselschießen ist vor dem Jahreswechselschießen. Nach dem das Jahreswechselschießen 20/21 jetzt erfolgreich nachgeholt wurde steht jetzt – termingerecht im Dezember – das Jahreswechselschießen 21/22 wieder ins Haus. Es ist davon auszugehen, dass Herr Dalhäuser hier auf starke Konkurrenz treffen wird, wenn der Wettkampf um die begehrte Ehrenscheibe beginnt!


Vereinsmeisterschaft 300 Meter in Phillipsburg

Geschossen wurde in drei Klassen:

1) "Benchrest", Großkalibergewehr mit Zielfernrohr mit Zweibein bzw. Auflage

2) Dioptergewehr, Großkalibergewehre mit Diopter ( z.B. Schwede M 63, Schwedenmauser mit Diopter... )

3) Gewehr mit offener Visierung, alle Ordonanzgewehre mit "offener Visierung" (Kimme und Korn) waren erlaubt.

 

Geschossen wurden jeweils 13 Schuß und die 10 besten Treffer kamen in die Wertung. Es gab keine Altersklassen, so dass in jeder Disziplin nur ein Schütze Vereinsmeister werden konnte. Aus der folgenden Tabelle können die Platzierungen und die Leistungen der einzelnen Teilnehmer in den unterschiedlichen Klassen entnommen werden:

Engelbert Merling konnte (wieder einmal) seinen Schützenbrüdern zeigen, was gutes Material und perfekte Schießkunst bewirken können. Souverän sicherte er sich mit 100 Ringen den Sieg in der Klasse "Benchrest". Aber auch beim Schießen mit dem Dioptergewehr konnte er sich mit der hervorragenden Leistung von 94 Ringen den 1. Platz sichern.

In der Disziplin "Ordonanzgewhr mit offener Visierung" belegte Ralph Dahlhäuser mit beachtlichen 83 Ringen den 1. Platz. Wie hoch das Niveau des Wettbewerbs war, lässt sich an den z.T. sehr knappen Unterschieden in den Einzelergebnissen ablesen.

Nach dem Wettkampf fuhren alle zur Siegerehrung zum Schützenhaus und ließen den Wettkampf mit einem kleinen gemütlichen Beisammensein (unter steter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln) im Freien ausklingen.


Jahreswechselschießen 19/20

In zwei Vorrunden hatten sich (neben dem Gewinner der Ehrenscheibe, Thomas Freund) folgende Schützen für das Finale des Jahreswechselschießens qualifiziert:

Wolfgang Riedel, Thorsten Drogosch, Alexander Weiß, Uli Endres, Herbert Wirges, Thomas Beikert, Hans-Peter Arz, Engelbert Merling, Günther Kühlwein, Ralph Dahlhäuser, Leo Stickel und Marc Krieger.

Die Beste Scheibe der Vorqualifikation ging an Wolfgang Riedel. Im Rahmen der Ehrung erhielten alle Schützen ein Sachpräsent.

Impressionen vom Jahreswechselschießen: